ROTKLEE I

Eine neue Ateliergemeinschaft in Putbus

Am 18. April, um 18 Uhr, eröffnen vier Künstler am Circus 2b in Putbus ihre Ateliergemeinschaft „ROTKLEE“: Monika Ringat, Walter G. Goes, Frank Otto Sperlich und Günther Haussmann wagen dieses Experiment. Vier Künstler, vier Lebenswege, vier völlig unterschiedliche Blickwinkel auf die bildende Kunst, vier ganz eigenständige Bildsprachen, die von Skulpturen und Installationen über Objektkunst und Malerei bis hin zur Literatur und später einmal Filmkunst reichen.
Die Idee, ihre Ateliergemeinschaft „ROTKLEE“ zu nennen, könnte ihre Wurzeln in der Botanik haben. Doch Rotklee hat nur drei, nicht vier Blätter. Aber: Es ist eine aufrechte und nahrhafte Pflanze, die auch als Bodenverbesserer und Vorfrucht für andere Kulturpflanzen sehr gut geeignet ist. „Die Farbe Rot verbindet uns vier Künstler – und Paul Klee als Übervater derer, die immer auf der Suche bleiben, ist uns auch ganz nah“, sagt Walter G. Goes. Wie seine Kollegen betrachtet er Kunst als einen „Motor für das eigene Leben“, als einen Weg, die Wachheit für Veränderungen nie zu verlassen“. Der aufmerksame Besucher wird schnell feststellen, dass diese erste Ausstellung „Probleme unserer Zeit vielschichtig, lustvoll und unkonventionell spiegelt“, wie an der Objektkunst von Goes, insbesondere dem Materialbild „1914 – 2014“, Sperlichs Acrylbild „Boatpeople“, oder den politischen Plakaten und Postkarten von Klaus Staeck – des ersten Gastes im Atelier – deutlich wird. Auch Installationen von Günther Haußmann regen zum Nachdenken an: „Sie haben ihre Engel getötet“, eine Skulptur, die sich mit der Gewalt gegen Frauen auseinandersetzt – oder „Einfache Reproduktion“, eine hockende Gebärende, zu deren Füßen ihre „Kinder“, Zinnsoldaten, aufmarschieren. „Das ist meine Reaktion auf die Rede unseres Bundespräsidenten auf der Sicherheitskonferenz in München, der da die Deutschen ermahnte, nicht länger auf ihrem Recht auf Nichtbeteiligung an militärischen Optionen zu bestehen. . .“

Holger Vonberg

 

Ausstellungsansichten:
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