ROTKLEE XXXIII • SCHWARZ WEISS

Am 19.6.2020 wurde die zweite Ausstellung des Jahres 2020 eröffnet.  Wieder konnte es aus bekannten Gründen keine Vernissage geben. Stattdessen werden alle ausgestellten Bilder, Grafiken, Zeichnungen, Skulpturen, Installationen und Fotografien hier detailliert in Bild und Wort präsentiert.

Aber kommen Sie auch selbst vorbei; die Galerie ist geöffnet, jeweils Do-So, 13-18 Uhr unter Beachtung der bekannten Vorsichtsregeln. Also Maske nicht vergessen!

Mit dem eher simpel erscheinenden Thema SchwarzWeiß begibt sich ROTKLEE  auf ein durchaus interessantes Feld. Die Frage war, ob bildende Künstler überhaupt ohne Farbe auskommen können und wollen. Wird das nicht eine ziemlich farblose Ausstellung?  Die Wahrheit ist, mit dem Verzicht auf Farben  lassen sich Dinge darstellen, die wir so nicht sehen. Es ist, als ob die Schattenseiten der Farben zu uns sprechen.

Schauen Sie selbst!

16 Künstlerinnen und Künstler sind der Einladung von Walter G. Goes, Günther Haußmann und Frank Otto Sperlich gefolgt:

Egon Arnold
Rainer Görß
TO Helbig
Günther Jagnow
Karen Kunkel
Mario Kusel
Matthias Langer
Daniela Friederike Lüers
Georg Meyer
Monika Ortmann
Klaus Rähm
Angelica Russ
Gottfried Sommer
Rainer Weber-Osthaus
Christian Weiß
Inge Weiß

Walter G. Goes

 

Ohne Farben auskommen. Braucht die Kunst die Farben? Die Kunstwissenschaftlerin Agnes Heine schildert ein Erlebnis:

„Als Schülerin habe ich in den 1990ern in meiner Kirchengemeinde einen Film gesehen – Kinoabend mit anschließendem Gespräch über das Gesehene. Der Beamer war kaputt, der Pastor bekam die Technik nicht in den Griff und so kam es, dass wir den Film schwarzweiß gesehen haben. Ich war gebannt, von der Handlung, der schauspielerischen Leistung, der emotionalen Intensität. Viele Jahre später sah ich den Film noch einmal, der Erinnerung wegen mit hoher Erwartung und wurde bitter enttäuscht. In Farbe schien er mir bei Weitem nicht so intensiv, so packend, so dicht wie in schwarzweiß. Diese sehr persönliche Anekdote mag dafür stehen, dass ein Werk in schwarzweiß nicht ein Fehlen von Farbe  bedeutet, sondern eine ebenso weite Welt, erfüllt mit unendlich vielen Abstufungen zwischen den Polen Schwarz und Weiß.“

 

Günther Haußmann

 

 

„Dinge darstellen, die wir so nicht sehen“

Schwarzweiß ist nicht automatisch die Abwesenheit von Farbe, sondern eine eigene Art, mit einem Bild bzw. Werk umzugehen. Jede Farbe liefert einen eigenen Grauwert im unendlichen Spektrum zwischen Weiß und Schwarz. Ein Verständnis von Farbe ist also auch für die Schwarzweiß-Arbeit wichtig. Im Prinzip sind Farben und Schwarzweiß gar nicht ohne einander zu denken. Schön zeigt sich dies, wenn bei zunehmender Dämmerung mit dem weichenden Licht sich auch die Farben langsam in endlos viele Grauschattierungen entwickeln (Agnes Heine).

Den ganzen Text finden Sie HIER 

Frank Otto Sperlich

 

„Was nun? Nichts scheint klar!“

„Schwarz und Weiß sind mit unendlich viel widersprüchlichen Assoziationen zwischen Gut und Böse verbunden, gemeinsam werden sie gerne als ein Sinnbild der Klarheit und Ordnung, der verlässlichen Sicherheit genutzt – es steht z.B. in schwarz auf weiß geschrieben. Die klaren Kontraste werden gerne als sachlich und objektiv gewertet, als Bild der Konzentration und einer Reduktion auf das Sachlich-Wesentliche. Der Fotograf Robert Häusser (1924-2013) sagte: „Farbe ist zu geschwätzig…“ und lenke ab. Viele verbinden mit schwarzweiß eine große Klarheit, vielleicht bedingt durch die Reduktion vom Kolorit hin zu Grauwerten zwischen den beiden Extremen. Zugleich bietet eine Ausstellung sehr wohl die Möglichkeit, gerade durch die formale Begrenzung im Kolorit die große Breite in ROTKLEEs SchwarzWeiß zu entdecken, ergänzt durch die verschiedenen Techniken, Formate, Materialien und Sujets. Insofern bringt die Ankündigung einer „farbenfrohen Ausstellung ohne Farben“ das Ganze bestens auf den Punkt.“ (Agnes Heine)

 

Egon Arnold

 

 

Rainer Görß

TO Helbig

 

 

Günther Jagnow

 

 

Karen Kunkel

 

 

Mario Kusel

 

 

Matthias Langer

 

Daniela Friedericke Lüers

 

 

Georg Meyer

 

 

Monika Ortmann

 

 

Klaus Rähm

 

 

Angelica Russ

 

Gottfried Sommer

Rainer Weber-Osthaus

 

Christian Weiß

 

 

Inge Weiß